Der familiäre Kontext ist nicht nur ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung von Literalität, sondern spielt für Menschen, die nicht gut lesen und schreiben können, auch später eine Rolle als Unterstützungssystem für die Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Als Mitwisser*innen kommen selbstverständlich ebenso Freund*innen oder Kolleg*innen in Frage. Nicht selten aber sind nur wenige Personen des privaten Umfelds im Bilde über die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben – die Betroffenen entwickeln Strategien, um unentdeckt zu bleiben. Bereits die Konfrontation mit einer Speisekarte oder einem Klingelschild kann zur beschämenden Enttarnung führen.